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Resin gießen - arbeiten mit Epoxidharz

Kunstharze gibt es in verschiedenen „Qualitäten“: Acrylharz, Polyesterharz und Epoxidharz, jede dieser „Qualitäten“ kann für verschiedenste Zwecke verwendet werden, wobei das Epoxidharz das Harz ist, welches im Hobby- und Künstlerbereich die häufigste Verwendung findet.

Ich schreibe hier über das Epoxidharz = Resin, damit kann vom kleinen Schmuckanhänger über das Laminieren von Bildern bis hin zu größeren Projekten wie Schüsseln, Wandlampen, Lichtspielen oder Tischplatten alles gefertigt werden. Für jeden Zweck muss man sich allerdings das richtige Resin aussuchen, da dann am besten den Hersteller befragen.

Erstmal eine WICHTIGE Information/ Bemerkung vorab: Beim Vermischen von Harz und Härter entsteht eine CHEMISCHE REAKTION die nicht zu unterschätzen ist – es wird hier nicht einfach mal so bisschen Wasser zusammen gekippt.
Das eine chemische Reaktion stattfindet sollte einem bitte SEHR BEWUSST sein, es entsteht Hitze, es werden Dämpfe freigesetzt - auch wenn man sie nicht riecht sind sie da!
Und wie bei allen chemischen „Versuchen“ ist es wichtig, dass die Komponenten aufeinander abgestimmt sind und nicht munter irgendwas/ irgendwie zusammen gekippt/ gemischt wird!
Im Chemieunterricht wird ja auch nicht willkürlich irgendwas zusammen gemixt, sondern sorgfältig ein Versuchsaufbau gemacht mit GENAU ausgewählten und abgewogenen Komponenten

Das Gießen von Resin wird ja immer beliebter und viele versuchen es „einfach mal so eben“, bedenken dabei aber nicht, dass es schon beim Harz selber vieles zu beachten gibt und oft wird sich nicht richtig informiert.

Grundsätzliches: Um Schmuckstücke, Figuren oder größere Projekte zu gießen nutzt man Epoxidharz, welches größtenteils geruchsneutral ist. Acryl- oder Polyesterharz stinkt und ist somit nicht in Wohnungen zu nutzen und auch draußen kein Vergnügen

Jedes Harz besteht aus 2 Komponenten: dem Harz und dem dazugehörenden Härter.
Jedes Harz hat ein bestimmtes Mischungsverhältnis, welches bei Lieferung in einer Anleitung dabeisteht (stehen sollte) – dieses Mischungsverhältnis ist keine „in etwa“ Angabe, sondern muss genau eingehalten werden.
Epoxidharz kann man färben, transparent oder deckend – jeder Hersteller hat meist auch die passenden Farben für sein Harz im Angebot
Ja, jetzt hör ich schon den ein oder anderen: ich nehme einfach Lidschatten, Druckertinte etc pp – bitte, jeder wie er mag, ABER
Das Mischen von Harz und Härter verursacht eine chemische Reaktion, bei der u.a. auch Hitze entsteht. Der Hersteller hat sich was dabei gedacht, spezielle Farben für die jeweiligen Harze zu entwickeln, da jeder „Stoff“, der dem Harz zugefügt wird, mit diesem reagiert – und bei „irgendwas“ ist halt nicht sicher, wie die chemische Reaktion ausfällt.

Was benötigt man zum gießen
Handschuhe, die für die Arbeit mit Harz geeignet sind
Atemschutzmaske
Harz + Härter
Angaben zum Mischungsverhältnis, Verarbeitungstemperatur, Verarbeitungszeit, Aushärtezeit (steht alles in den Anleitungen zum Harz)
Taschenrechner zum Berechnen der jeweiligen Mengen
digitale Feinwaage
Mischgefäß aus Plastik oder Silikonbecher
Holzstil/ Spatel oder ähnliches zum rühren/ vermischen von Harz und Härter
Form, in welche gegossen werden soll, z.B.  aus Silikon, dabei ist zu beachten: ist die Gießform matt, wird der Gießling auch matt, ist die Form glänzend, kommt das Gießteil auch glänzend heraus.
Küchenrolle
Unterlage um den Tisch zu schonen
ggf. eine Pinzette, falls kleine Teile eingegossen/ platziert werden sollen
am besten an einem geschützten, möglichst staubfreien Ort arbeiten, an dem die Teile in Ruhe aushärten können – Fenster öffnen beim Verarbeiten -

Bei Bedarf: Dinge, die eingegossen werden sollen, Farbe, Tierhaare, Pusteblumen, Holz oder was auch immer – das Harz sollte auf das spezielle Projekt abgestimmt sein (große Gießmenge, kleine Gießmenge, schnell oder langsam härtend etc – auch hier hilft der Hersteller weiter)
Manche Harze benötigen zudem noch Entlüfter und UV-Stabilisator, das kommt auf den Hersteller an, bei meinem Harz ist alles schon drin, außer – wenn gewünscht - Farbe muss ich nichts mehr hinzufügen

Manche versuchen mit einem Feuerzeug die Luftblasen von der Oberfläche weg zu bekommen – das verträgt NICHT jedes Harz – auch da ist wieder der Hersteller erster Ansprechpartner
Für den Notfall: was zum Löschen, falls irgendwas schiefgeht und sich die Mischung entzündet, zu heiß wird, aus welchen Gründen auch immer – KEIN WASSER, am besten bei Hersteller nachfragen was geeignet wäre zum Löschen, ich habe immer einen Eimer Sand in der Nähe stehen
Wenn alles gegossen ist, die Form/ das Werkstück stehen lassen und die Aushärtungszeit abwarten, dabei unbedingt auf die Umgebungstemperatur achten

Oft lese ich: Das Gießteil klebt noch/ das Gießteil wird nicht hart/ das Gießteil hat Luftblasen, Schlieren etc pp
Wenn es mit dem Gießteil nicht geklappt hat, dann wurde etwas falsch gemacht!  Hält man sich an die Anleitung, das Mischungsverhältnis etc pp, dann wird auch alles klappen

Häufige Fehler: Die Harz/ Härter Mengen wurden nicht / nicht richtig abgewogen, einer der häufigsten Fehler ist die „Striche auf einem konischen Becherchen Methode“ - das ist ein „in etwa“ mixen und nicht zu empfehlen
Es wurde zu viel Härter genommen um „auf der sicheren Seite zu sein“ – das Mischungsverhältnis UNBEDINGT einhalten
Dem Harz wurde „irgendwas an Farbe“ beigemischt, die nicht geeignet ist
Die Verarbeitungs- und/ oder Umgebungstemperatur war zu hoch / zu niedrig
Die Harzmischung wurde nicht richtig/ lange genug umgerührt und somit nicht richtig vermischt
Das Gießteil wird während des Härtungsprozesses sehr, sehr heiß und die Hitze zerstört ggf. sogar die Latex-/ Silikonform > das passiert, wenn die empfohlene, maximale Gießhöhe deutlich überschritten wurde – ACHTUNG – die Angaben zur Verarbeitung in der Anleitung sind unbedingt zu beachten, nach sehr, sehr heiß kommt… es entzündet sich!

Ich persönlich habe für meine verschiedenen Projekte schon verschiedene Epoxidharze ausprobiert und die besten Ergebnisse habe ich mit den Epoxidharzen von den harzspezialisten.de erzielt.